Ein Stück Hongkong in Pfaffenhofen

Lisa von Ortenberg

Lisa von Ortenberg ist eine typische Mode-Quereinsteigerin. Eigentlich Journalistin, kam sie über einen längeren Aufenthalt in Hongkong zum Modedesign. Jetzt hat sie in ihrer Heimatstadt Pfaffenhofen einen ersten Store unter ihrem Namen eröffnet.

Für Fashion interessierte sich die ehemalige Modejournalistin schon immer. Doch erst der Aufenthalt in Hongkong brachte sie auch zum Design eigener Stücke. Denn dort begeisterten sie die Stoffe auf den örtlichen Märkten so, dass sie beschloss, daraus mithilfe einer Schneiderin eine kleine Kollektion zu fertigen. Zunächst verkaufte sie die Kleidung v.a. an ein Netzwerk von Frauen, das sie sich vor Ort aufgebaut hatte.

Regelmäßig mietete sie auch Pop-up-Flächen für zeitlich begrenzte Präsentationen ihrer Mode an. Ihre Teile kamen so gut an, dass es immer mehr wurde und sie eigentlich plante, dort, den horrenden Mieten zum Trotz, einen Laden zu eröffnen. Dann kam Corona und Lisa von Ortenberg beschloss, Asien den Rücken zu kehren und in ihre Heimatstadt Pfaffenhofen zurückzuziehen.

Nachdem sie dort wieder richtig angekommen war, launchte sie 2022 zunächst einen Onlineshop mit ihrer Kollektion, der auch dank ihres noch bestehenden Netzwerkes gut anlief. Doch auch ihr Traum vom eigenen Laden kam ihr wieder in den Sinn. Als sich die passende Gelegenheit in Pfaffenhofen bot, griff sie zu und eröffnete den Laden unter dem Namen "Lisa von Ortenberg" auf rund 80m².

Aktuell produzieren eine Schneiderin aus München sowie zwei Schneiderinnen aus Hongkong die Teile für ihre Kollektion. Es gibt eine bunte Mischung aus Ready-to-wear, zusätzlich können Kundinnen aber auch aus Stoffen auswählen und sich daraus Wunschteile anfertigen lassen. Im Laden gibt es zudem noch eine kleine Vintage-Ecke sowie Platz für die Präsentation anderer lokaler Anbieter wie Schmuck oder Accessoires-Labels.

Das Design des Ladens hat Lisa von Ortenberg selbst umgesetzt. Zentrales Element ist ein großer Holztisch, auf dem Accessoires oder auch mal Stoffe präsentiert werden. An dem Samtstühlen können Kundinnen für einen Plausch mit der Inhaberin Platz nehmen. Ein chinesischer Hochzeitschrank, vollgepackt mit Stoffen, erinnert an die Zeit in Hongkong. Die Decke wird von auffälligem Stuck geschmückt.

Der Gegenentwurf zu Fast Fashion

Lisa von Ortenberg möchte mit ihrem Laden auch einen nachhaltigen Ansatz verfolgen. Ihre hochwertigen, zeitlosen Stücke sind quasi der Gegenentwurf zu Fast Fashion. Mit der On demand-Produktion und dem Verkauf von Vintage-Bekleidung will sie das Engagement in diese Richtung noch deutlicher unterstreichen. Für die Zukunft schließt sie es nicht aus, ihre Kollektion im Wholesale zu vertreiben oder noch weitere Läden zu eröffnen. Geplant sei aktuell aber noch nichts Konkretes.

 Quelle: Textilwirtschaft.de

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